Tipps zum Autofahren
Reisen statt Rasen - Im Großen und Ganzen sollten Sie in den USA auf keine besonderen Schwierigkeiten
stoßen. Denken Sie nur daran, dass Sie fast alle Autos ein Automatikgetriebe haben sowie dass das Rechtsüberholen
erlaubt ist - schauen Sie daher vor allem auf mehrspurigen Highways (um L.A. bis zu 8 Spuren) lieber einmal mehr
in die Spiegel!
Jedem, der zum ersten Mal in den USA ist, werden im Vergleich zu Europa sofort bestimmte Unterschiede im Straßenverkehr
auffallen: man fährt durchwegs entspannter, langsamer, weniger hektisch und Fußgängern gegenüber freundlicher (sieht man
von New York City einmal ab!). Pochen Sie daher nicht immer stur auf Ihr Recht, fahren Sie defensiv.
Tempo

Dazu braucht man nichts spezielles sagen, denn es ist wie in Deutschland und Nachbarländern auch auf
den Verkehrsschildern ersichtlich. Schwarze Ziffern auf weißem Hintergrund - so sehen amerikanische
Tempo Schilder aus.
Verallgemeinerungen wie z.B. 'In den USA darf man immer nur 55mph fahren' - vergessen Sie am besten
gleich. In Ortschaften finden Sie alles von 15mph bis 55mph (sogar mehr auf City Highways), auf anderen
Strassen und Highways geht es bis zu 80 mph - je nach Staat und dort natürlich abhängig von der
betreffenden Strasse. Richten Sie sich nach den Schildern und nichts kann schief gehen. Während auf
Highways die vorgeschriebene Geschwindigkeit von den meisten Autofahrern ziemlich genau eingehalten
wird, ist dies in Großstädten oft nicht so. Es wird dort auf den City-Highways oft deutlich schneller
gefahren und der Verkehr ist rasant. überlegen Sie sich vorher, wie Ihre Abfahrt heißt, sonst kann es
schwer werden, ein paar Fahrspuren zu wechseln. City Highways können leicht 6 Spuren oder mehr für eine
Richtung haben!
Geschwindigkeit: dies wird sehr ernst genommen von der Polizei und es kann Sie viel, manchmal sehr viel
kosten, je nachdem wie viel Sie über dem erlaubten waren.
Besondere Hinweise:
- Es gilt generell rechts vor links. Steht an einer Kreuzung an jeder Ecke ein Stop-Schild, darf derjenige zuerst fahren, der zuerst gehalten hat
- Solange Schulbusse den roten Blinker gesetzt haben, dürfen Sie in KEINER Richtung passiert werden -Schulbusse haben immer Vorfahrt-
- An einer roten Ampel ist (ausgenommen Wyoming und New York City) das Rechtsabbiegen nach einem vollem Stop generell erlaubt, außer es findet sich an der Ampel der Hinweis "No right turn" oder "Right turn only on green arrow"
- Es besteht generell Gurtpflicht
- Vor Bergkuppen, an Kreuzungen und in Kurven darf nicht überholt werden
- für Kinder bis 20kg besteht Kindersitzpflicht
- Ist ein Bordstein farbig markiert (gelb, rosa oder rot) heißt dies absolutes Park- oder Halteverbot!
- Fußgänger haben Vorrang!
- Nicht vor einem Hydranten parken!
Benzin
Es handelt sich generell um unverbleites Benzin ("unleaded") oder Diesel. Unverbleites Benzin gibt es in verschiedenen
Oktanzahlen, wobei zusätzlich auf der Tanksäule noch eine Bezeichnung wie 'Regular (Normal), 'Premium (Super) oder
'Silver' etc. steht. Gleichzeitig aber immer die Oktanzahl, nach der Sie gehen sollten. Im wesentlichen entspricht
'Regular' dem bekannten Normalbenzin und wird von vielen Mietwagen der kleineren Klassen genommen, aber die Oktanzahl
kann von Tankstelle zu Tankstelle oder auch Staat zu Staat variieren!
Kleine Mietwagen kommen i.d.R. mit 87 oder 89 Oktan aus. Größere brauchen manchmal aber selten über 90. Man tankt
hier in der Einheit Gallone und nicht Liter.
Eine Gallone entspricht 3,785 l. Dementsprechend ist der Preis auf eine Gallone bezogen.
Bezahlen vorher und der Tankvorgang
An den meisten Tanksäulen können Sie direkt draußen an der Säule mit Ihrer Kreditkarte bezahlen und müssen nicht mehr
rein gehen.
An der Säule bezahlen hat Vorteile: Sie müssen nicht reingehen und erklären an welcher Säule Sie stehen,
was vor allem Urlauber nicht mögen, die der Sprache nicht so gut mächtig sind. Weiterhin: an manchen Tankstellen
müssen Sie, sofern Sie *nicht* mit der Kreditkarte an der Säule zahlen, *vorher* zahlen, was ungut ist, da man ja
schätzen muss, wie viel man voraussichtlich tankt. Oder man gibt mehr Geld und muss dann noch mal rein, um sich
sein Wechselgeld zu holen. Das ist unbequem.
Die Kreditkarten Transaktion ist an Tankstellen Säulen auch *sicherer*, da Sie niemandem Ihre Karte physisch
aushändigen müssen!

Unsere Empfehlung deswegen: tanken Sie so oft es geht mit der Karte direkt an der Säule. Wie das geht? Zum
Beginn, einfach die Karte (meistens mit Magnetstreifen oben links) in den Kartenleser schieben und zügig
wieder rausziehen, nicht zu langsam, sonst kann der Leser nicht lesen. Dann kommt etwas auf der Anzeigetafel
wie "Authorization in progress...", was heißt, dass die Karte gerade geprüft wird.
Beobachten Sie immer die Anzeigetafel. Dann kommt etwas wie: "Remove nozzle and select grade". Nozzle bedeutet
Zapfpistole. Remove bedeutet: abheben. Manchmal heißt es auch Lift nozzle, was das Gleiche ist. Also nehmen Sie
den Zapfer, stecken Sie ihn in den Tank. Select Grade bedeutet: Benzin Oktan wählen. Entweder Sie haben ohnehin
für jede Sorte einen Zapfer oder einen zentralen und nur im letzteren Falle müssen Sie die Oktanzahl per
Knopfdruck wählen.
Beachten: an alten Tanksäulen gibt es eine Besonderheit für Europäer: "Lift Lever" heißt es auch dem Display,
statt "Select Grade". Bei "Lift Lever" müssen Sie den Sattel, wo die Zapfpistole draufsaß, nach oben klappen,
was den Zweck hat, die Pumpe einzuschalten. Wie gesagt, bei modernen Säulen entspricht dies dem Knopf, wo Sie
die Sorte wählen.
Beinahe alle Tankstellen akzeptieren auch Traveller Cheques
Entspanntes Autofahren
Anders als der Deutsche ist der Amerikaner ein sehr rücksichtsvoller Fahrer. Das macht sich zum Beispiel dadurch
bemerkbar, dass man nicht jedes Mal bei viel befahrenen Straßen betteln muss, um einen Spurwechsel zu machen. Auch
nahes Auffahren oder "Aufblendaktionen" haben wir auf den Interstates noch nie erlebt.
Insgesamt gesehen ist das Autofahren drüben weit weniger Stress als hier zu Lande! So sind auch Fahrten von 7 oder
8 Stunden ohne Probleme zu bewältigen.
Verkehrsregeln
Weitestgehend sind die Regeln wie in Deutschland, der Schweiz und österreich. Die Schilder sind meistens - wenn sie aus dem Heimatland nicht ohnehin schon bekannt sind - gut verständlich. Die meisten amerikanischen Verkehrsschilder enthalten ebenfalls die "Anordnung" im Klartext, z.B. "No Turn On Red" oder "Right lane ends", etc.
Besonderheiten

4 Stop-Schilder an einer Kreuzung bedeuten, dass die Reihenfolge gilt, in der an der Kreuzung angekommen wird, d.h. der, der zuerst kommt, darf als erster wieder anfahren u.s.w. Bei aufgestautem Verkehr geht es dann ringsherum einer nach dem Anderen.

Zeigt eine Ampel rot, dürfen Sie nach kurzem Stopp unter Beachtung der Vorfahrt rechts abbiegen. Dies gilt eigentlich überall in den USA. Es gibt allerdings mehrere Schilder, die diese Regelung aufheben. Wenn es nicht erlaubt ist, dann findet man in der Nähe der Ampel ein Schild, welches besagt: "No Turn on Red" (=nicht bei Rot rechts abbiegen). Dieses kann weiterhin eingeschränkt sein, z.B. : "No Turn On Red between 8-10am and 2-4 pm". Dies bezieht sich meistens auf die Schulzeiten.

Dieses Zeichen gibt es auch als Ampel. Blinkt die Ampel heißt das Schritttempo fahren (also 10 oder 20 Meilen). Manchmal sind auf dem Schild auch bestimmte Zeiten angegeben, wann Sie das Speed Limit beachten müssen!

Damit man in den USA mehr auf Fahrgemeinschaften umsteigt, haben die Amerikaner die so genannten "Carpool-Lanes" eingerichtet, also die Spuren für Fahrgemeinschaften. Zu gewissen Zeiten dürfen diese Spuren nur von Fahrzeugen mit 2 oder mehr "Passagieren" benutzt werden.

Geschwindigkeitsgrenzen: Seitdem man die einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung für ganz Amerika für bestimmte Straßentypen aufgehoben habt, obliegt es jetzt jedem Staat, die jeweiligen Grenzen für Highways und Interstates festzulegen. In Texas wurde das Speed Limit z.B. auf ein Maximum von 75 Meilen/pro Stunde heraufgeschraubt. Andere Staaten hingegen waren da etwas sparsamer: In Florida wurde das Speed-Limit auf Interstates um ganze 5 Meilen erhöht (von 65 auf 70!).

Schulbussen ist immer absolutes Vorrecht in allen Fahrsituationen zu geben - das ist eine Faustregel, nach der Sie gut fahren. Wenn ein Schulbus hält, so überholen Sie ihn auf keinen Fall. Meistens hat der Bus ebenfalls hinten ein Stopschild montiert, das er ausklappt. I.d.R. darf auch der Gegenverkehr nicht am Schulbus vorbeifahren! Macht Sinn, denn das Kind kann ja über die Strasse gehen! Bei Strassen mit Mittelleitplanke kann der Gegenverkehr i.d.R. fahren.
überholen dürfen Sie in Amerika auf mehrspurigen Straßen rechts wie links. Wer die Spur wechselt und dadurch einen Unfall verursacht, ist grundsätzlich Schuld! Wohl auch deswegen ist in Amerika das "Spurhalten" bei weitem üblicher als bei uns. Symbole auf Schildern werden von den meisten Besuchern der USA intuitiv verstanden. Viele enthalten aber auch Anweisungen in Textform, haben keine Symbole und so braucht man ein klein wenig Verständnis der englischen Sprache.
Was bedeuten die Texte auf den Schildern?
Yield |
Vorfahrt beachten |
3-Way-Stop, 4-Way-Stop |
alle 3 oder gar 4 Straßen haben an dieser Kreuzung ein Stop; Regel: Es wird in der Reihenfolge des Ankommens an der Kreuzung weitergefahren. |
Junction (ahead) |
ein Kreuzung liegt vor Ihnen |
No U-Turn |
kein 180 Grad wenden auf der Straße |
No Turn on Red |
An dieser Kreuzung ist das Rechtsabbiegen bei Rot verboten |
Do Not Pass |
überholverbot |
Lane ends |
Fahrspur endet |
Ped Xing |
Fußgängerüberweg, Fußgänger kreuzen |
Detour |
Achtung Umleitung |
Bump |
Bodenwelle, meistens die künstlichen, um auf Parkplätzen oder verkehrsberuhigten Straßen langsames Fahren zu erzwingen |
Dip |
Bodensenken (natürliche), die gefährlich sein können, wenn sie durch z.B. Regen überflutet sind |
Pavement ends |
Straße geht in unbefestigten Zustand über |
Loose Gravel |
Rollsplit |
Flagman ahead |
Achten Sie auf Baustellenarbeiter, die den Verkehr regeln |
Exit |
Ausfahrt an Highways |
Kontrollen
Sollten Sie einmal angehalten werden, dann fahren Sie rechts ran und bleiben sitzen. Der Polizeiwagen wird immer hinter Ihnen anhalten. Warten Sie passiv ab, was weiter geschieht und vermeiden Sie hastige Bewegungen, was als Bedrohung angesehen werden könnte. Zuerst wird Ihr Nummernschild geprüft, was etwas dauern kann. Dann kommt der Officer zu Ihnen und fragt nach Führerschein und Mietwagen Papieren, die Ihnen Ihr Autovermieter gegeben hat.

Dies alles zeigen Sie vor. Steigen Sie nicht aus, sondern bleiben Sie sitzen und nehmen die Hände nicht vom
Lenkrad! Den Griff in das Ablagefach könnte man interpretieren, dass Sie nach einer Waffe greifen wollen.
Falls Sie etwas verbotswidriges gemacht haben, kommen Sie entweder mit einer mündlichen Verwarnung davon
oder Sie zahlen ein Ticket. Im Gegensatz zu Deutschland werden Sie in den USA gleich zur Kasse gebeten, wenn
Sie zu schnell fahren!
Um der gebührenpflichtigen Verwarnung zu entgehen, erweist es sich manchmal als hilfreich, den "blöden Tourist"
zu spielen und reumütig zu versprechen, nie mehr zu schnell zu fahren. Manchmal funktioniert das, nicht immer!!!
Keine Ausreden gibt es bei Alkohol am Steuer. Da sind die Polizisten knallhart.
In den USA gilt die 0,0 - Promille-Grenze.
Führerschein
Ein Deutscher, österreichischer und Schweizer Führerschein kann im übrigen für ein Jahr Aufenthalt benutzt werden. Ein Internationaler Führerschein ist nicht zwingend erforderlich, wird aber empfohlen, sofern man nicht über einen modernen EU Führerschein verfügt.
Interstate Highways - amerikanische Autobahnen
Auf amerikanischen Highway´s lässt es sich sehr entspannt Autofahren. Es gibt so gut wie keine Drängler. Die Fahrspuren sind meistens breiter, als Sie es kennen. Man kann links als auch rechts überholen! Denken Sie daran beim Fahrspur wechseln.
Toll Station
Maut-Stationen: Ein Toll-Highway bedeutet, dass Sie je nach Streckenabschnitt und Länge zahlen. Diese Highways sind meistens sehr gut ausgebaut und bringen den Reisenden am schnellsten zum Ziel. Die Gebühren reichen von 25 Cent bis ein paar Dollar, erreichen aber nicht die Höhe, die man von Alpen-Straßen her kennt.

Highway Abfahrten
Sie sind sowohl rechts als auch links vom Highway zu finden. Also wundern Sie sich nicht, wenn Sie von der linken Fahrspur aus abfahren sollen. Sie werden "Exit" genannt und haben Nummern, die pro Richtung auf- bzw. absteigend sind. Es kann jedoch Lücken in der Reihenfolge geben. Wenn Sie eine Staatsgrenze überfahren, dann beginnt die Nummerierung neu. Ob Sie eine gute Autokarte haben, sehen Sie u.a. daran, dass dann die Exits an den Highways eingetragen sind.
Himmelsrichtungen
Wenn Sie über Land fahren, d.h. die großen Highways benutzen, schadet es nie, zu wissen in welche Richtung man im Prinzip will, denn gerade bei Auffahrten zu Highways werden Sie immer wieder damit konfrontiert: es ist die Nummer der Autobahn plus die Richtung angeschrieben (natürlich steht auch oft die nächstgroße Stadt dabei, aber nicht immer).